Sara Hill
Kurzvita
Sara Hill wurde am 05.02.1971 in Sulzbach/Rosenberg geboren und arbeitet als Verwaltungsfachangestellte. Sie lebt mit ihrem Mann, Fischen und zwei Katzen in Wendelstein, einer kleinen beschaulichen Ortschaft in der Nähe von Nürnberg.
Interview mit der Autorin
Was hat Sie dazu inspiriert, Schriftsteller/in zu werden?
S.H: Ich habe mir schon als Kind gerne Geschichten ausgedacht und sogar versucht ein Buch zu schreiben, aber nach ein paar Seiten habe ich dieses Vorhaben aufgegeben.
Können Sie uns einen Einblick in Ihren typischen Schreibprozess geben?
S.H: Ich schreibe linear, also fange mit dem ersten Wort an und höre mit dem Wort Ende auf. Zwar habe ich vor dem Schreiben schon einzelne Szenen und Ereignisse im Kopf, die vorkommen sollen, aber ich bin eine Entdeckerin. Das heißt, ich entdecke den Plot während des Schreibens und lasse mich von ihm treiben. Wenn die Protagonisten Punkt A erreicht haben, überlege ich, was wäre der logische nächste Schritt und den gehe ich dann. Manchmal bin ich von den Wendungen während des Schreibens so überrascht wie meine Leser und Leserinnen.
Wie wählen Sie den Namen Ihrer Charaktere aus und gibt es eine besondere Bedeutung dahinter?
S.H: Manchmal denke ich über den Plot nach und schwupps, taucht ein Name zu einer Figur auf. Meistens gehe ich ins Internet auf Namensseiten, sehe mir die Auswahl an, bis mir einer ins Auge sticht. Hin und wieder suche ich Namen heraus, deren Bedeutung zur Figur passt.
Haben Sie Rituale oder Gewohnheiten, die Ihnen beim Schreiben helfen?
S.H: Ich höre zur Stimmung passende Musik
Wie wichtig ist es für Sie, eine Verbindung zu Ihren Lesern herzustellen, und wie tun Sie das?
S.H: Ich liebe es mit meinen Lesern und Leserinnen in Verbindung zu treten. Dafür nutze ich die sozialen Netzwerke. ich muss aber noch viel lernen.
Welche Rolle spielen Reisen und Erfahrungen in Ihrem Schreibprozess?
S.H: Viele meiner Bücher spielen in New York und um diese Stadt besser kennenzulernen, habe ich sie bereits zweimal besucht. Es war eine wunderbare Erfahrung, die Häuserschluchten mit eigenen Augen zu sehen. Dadurch habe ich ein besseres Gefühl für das Setting New York bekommen. Außerdem konnte ich mir auch einige meiner Handlungsorte anschauen, was mir sehr viel Spaß gemacht hat, diese real zu sehen.
Wie gehen Sie mit Schreibblockaden oder Selbstzweifeln um?
S.H: Ich habe eigentlich keine Schreibblockaden. Hin und wieder gerate ich in eine Schreibsackgasse. Da hilft es das Projekt liegen zu lassen, dann finde ich meist den richtigen Weg heraus.
Selbstzweifel hingegen gibt es immer wieder. Vor allem nach Ablehnungen. Manchmal denke ich mir dann, warum tust du dir das an und will hinwerfen. Aber ich schreibe einfach zu gerne und liebe es, wenn meine Geschichten gelesen werden. Also heißt es dann aufstehen, Krönchen richten und weitermachen. Denn Aufgeben ist keine Option.
Gibt es eine bestimmte Szene oder ein bestimmtes Kapitel in Ihrem Buch, das Ihnen besonders am Herzen liegt?
S.H: Ich mag das Knistern zwischen Sienna und Luca total.
Welchen Rat würden Sie angehenden Schriftstellern geben, die Ihre eigenen Bücher veröffentlichen möchten?
S.H: Das Wichtigste ist, meiner Meinung nach, Ausdauer. Niemals den Traum aus den Augen verlieren und niemals, trotz so mancher Rückschläge, aufgeben. Und sich auch an kleinen Erfolgen zu erfreuen. Viel zu oft konzentriert man sich auf die Tauben auf dem Dach, ist enttäuscht, wenn sie davonfliegen und merkt gar nicht, wie schön schillernd der Spatz in der Hand ist.
Welche Rolle spielt das Coverdesign bei der Vermarktung Ihrer Bücher?
S.H: Ich finde das Cover immens wichtig und dass es, selbst wenn es innovativ ist, doch etwas genretypisches an sich hat. Das ermöglicht den Lesern und Leserinnen schnell zu erkennen, ob die Geschichte, die sich dahinter verbirgt, in ihr Beuteschema passt und lässt sie vielleicht einen genaueren Blick auf den Klappentext werfen.
Im Verlag erschienen
Love and Death
Interviews zu den Büchern
Welche zentralen Themen behandelt Ihr Buch?
S.H: Ich würde sagen Verlust, Trauer und Vergeltung
Können Sie uns eine kurze Zusammenfassung des Buches geben?
S.H: Siennas Eltern werden bei einem Italienbesuch in einem Restaurant mit den anderen Gästen ermordet. Sie ist die einzige Überlebende dieses Massakers und die Täter wurden niemals gefasst. Damals war sie noch ein Kind gewesen, doch nun ist sie erwachsen und möchte die Täter finden, damit sie bestraft werden.
Welche Charaktere stehen im Mittelpunkt der Geschichte und was macht sie einzigartig?
S.H: Sienna finde ich super spannend. Sie ist kein weiblicher James Bond, sondern nur eine Buchhalterin aus New York. Doch um ihren Eltern Gerechtigkeit zu verschaffen, geht sie große Risiken ein. Ich finde sie auf ihre Weise sehr taff. Auch wenn sie nicht in Agentenmanier um sich schießt und die Bösen mit wilden Einzelkämpfermoves zur Strecke springt. Sie ist einfach eine Jederfrau, die über sich hinauswächst. Ich glaube, ich hätte mich nicht getraut, was sie sich getraut hat.
Wie würden Sie den Schreibstil Ihres Buches beschreiben und wie trägt er zur Atmosphäre bei?
S.H: Ich schreibe ohne viel Schnickschnack auf den Punkt. Wie trägt der Schreibstil zur Atmosphäre bei? Gute Frage. Wenn ich so darüber nachdenke, passt er perfekt zu meinem männlichen Hauptprotagonisten Luca, den ich mit den Worten effizient und beherrscht beschreiben würde.
Wie wichtig sind Dialoge für die Entwicklung Ihrer Charaktere und die Vorwärtsbewegung der Handlung?
S.H: Ich liebe Dialoge. Über sie kann man viele Informationen transportieren, ohne dass es zum Info-Dump wird.
Welche Rolle spielen Rückblenden oder Flashbacks in Ihrem Buch und warum haben Sie sich dafür entschieden, sie einzubeziehen?
S.H: Sienna wird von Alpträumen geplagt, die gleich in der ersten Szene gezeigt werden. Der Leser erfährt auf diese Weise sehr schnell, was ihr Schlimmes widerfahren ist und was es sie an immense Überwindung kostet, sich dem Ganzen zu stellen.